Ev

Ev.-Lutherische Gemeinde in Jurbarkas (Litauen)

 

Projekt Kirchenbau in Jurbarkas                                                                  17.02.2010

 

Liebe Freunde und Helfer, liebe Brüder und Schwestern in Christus,

 

Zuerst wollen wir uns gerne für Eure Verbundenheit bedanken, die wir schon seit vielen Jahren spüren! Jetzt, im Jahr 2010 wollen wir auf die vergangenen Jahre zurückblicken und mit Dankbarkeit sehen, was wir zusammen geschafft haben. Es ist erstaunlich für mich, dass ich schon zehn Jahre vergangen sind, seit ich in diese Gemeinde gekommen bin – die Zeit ist so schnell vergangen! In dieser Zeit spürte ich, dass ich mit Gottes Hilfe in vielen kleinen Schritten viel erreichen konnte. Dafür danke ich Gott und allen, die mich auf diesem Weg dabei begleitet und unterstützt haben!

 

Als ich in Jurbarkas ankam, war es für mich genauso wie für Euch unvorstellbar, dass aus dieser„geerbten“ Ruine jemals eine Kirche werden kann. Es war traurig zu sehen, dass die Kirche ohne richtiges Dach und ohne Fenster und Türen war. Da sie voller Holzbalken als ehemaliges Gerüst war, konnte man auch nicht hineingehen. Darum brauchte man großen Mut und große Hoffnung, dass eines Tages die Glocken läuten werden und im Innern Lieder erklingen. Dieser Traum wurde nun in der Adventszeit und an Weihnachten 2009 wahr. Um das zu erreichen, waren viele Schritte nötig.

Im Jahr 2008 wurde das Dach gedeckt und alle Fenster in der Kirche und im Turm eingesetzt. Danach befreiten wir die Kirche vom Gerüst. 2009 wurden alle Innenwände verputzt, der Estrich auf dem Fußboden samt Dämmung und Heizung verlegt. Der Höhepunkt der Arbeit war die Anbringung des Kreuzes am Turm. Wir haben bemerkt, dass das weithin sichtbare Kreuz Interesse auf die Kirche lenkt und die Menschen bemerken, dass sich etwas entwickelt. Für uns ist das Kreuz ein Zeichen, dass das Gebäude schon eine Kirche ist.

Dieses Jahr wollen wir die Kirche von innen einrichten. Wir sind froh, dass wir eine kleine Orgel und Bänke haben, die gut geeignet sind. Sinnvoll wäre es, dieses Jahr das Dach zu dämmen, die Wände feinzuverputzen sowie zu streichen und danach die Granitfließen zu verlegen, die wir schon letztes Jahr gekauft haben. Um das zu erreichen, hat die Gemeinde schon eigene Spenden in Höhe von ca. 12.500 € gesammelt, die Gesamtkosten dafür sind werden sich auf ungefähr 32.000 € belaufen, wenn wir die Mineralwolle als Spende bekommen. Dies ist nur möglich, wenn wir wie bisher ohne große Firmen weitermachen, sondern mit selbstständigen Fachleuten zusammenarbeiten. Damit bleibt eine Finanzierungslücke von ca. 19.500 €.

Wenn das fertig ist, können wir schon vom Altarraum träumen. Um diesen komplett einzurichten, benötigen wir den Altartisch, die Kanzel, ein Lesepult und den Taufstein. Der Architekt, mit dem ich arbeite, hat schon Ideen für den Altarraum. Wir bitten auch die Jurbarkaser Glaskünstlerin Rasa Grybaite, die schon Erfahrung in anderen Kirchen gemacht hat, einen Vorschlag für das Zentralkreuz und die Fenster zu machen. Es wird eine große Herausforderung, Spenden für die Einrichtungsgegenstände zu sammeln.

Das letzte, was uns Kopfschmerzen bereitet, ist die Außenverkleidung der Kirche. Leider wurde die Kirche mit Kalksandstein gebaut und der Architekt hat bei der Außenverkleidung nicht bis zum Schluss nachgedacht. Einige Stellen wurden vor ungefähr 13 Jahren verputzt und jetzt sehen wir, dass der Putz nicht hält. Heutzutage könnte man mit anderen Techniken die Fassade auch verputzen, aber wir haben auch entdeckt, dass es möglich ist, die Kirche mit Platten zu verkleiden. Preislich ist es fast gleich, nur mit dem Vorteil, dass bei der Variante mit den Platten die Wand gedämmt werden kann. Pro Quadratmeter kostet das 45 € pro Quadratmeter inklusive der Montagearbeit. Insgesamt wird das ungefähr 35.000 € kosten. Dies wäre dann der letzte Schritt, nachdem wir alles andere geschafft haben und ich will Euch nur die Gesamtvision schildern.

Es freut mich, dass wir heute nicht mehr vom Weiterbau sondern von der Vollendung reden.

Noch einmal herzlichen Dank an alle, die uns bisher mit Baumaterial, Geldspenden, Arbeitseinsätzen und im Gebet unterstützt haben und dazu beigetragen haben, dass wir schon so weit gekommen sind. Ich sehe mit Freude der Zukunft entgegen und hoffe auf weitere fruchtbare Begegnungen und Gespräche.

 

Herzliche Grüße

 Pfr. Mindaugas Kairys